Marokko 1. März - 28. März 2013
Malaga Ostern 2013
REISETAGEBUCH
Vorwort
Der 28.02.2013 ist ein ganz besonders denkwürdiger Tag. Warum?
Ganz einfach, ich und Papst Benedikt haben aufgehört zu arbeiten. Man beachte die Reihenfolge. Meine Frau Traudl hat sich mir angeschlossen.
Schon lange bevor ich in Pension ging habe ich mich mental auf den Tag X vorbereitet, das heißt aber nicht Bücher zum Thema „wie vermeide ich den Pensionsschock“ lesen, nein vorbereiten hieß bei mir, mich einfach freuen. Auch habe ich mir den Satz, den ich einmal gehört habe, fürchterlich zu Herzen genommen, der da lautete „Nur wer sich gründlich vom Alten trennt, der kann das Neue richtig schätzen lernen“. Da ich auf Grund meines Berufes den ganzen Tag wie ein lackierter Affe herumrennen musste, war es mir ein Herzensbedürfnis so früh wie möglich alle meine Businessanzüge und Hemden auf den Kleidermarkt zu bringen. Auch den Ausdruck, „tut man nicht“ habe ich aus meinem Wortschatz geschmissen. Obwohl ich mich immer wohl gefühlt habe und meine Arbeit mir Freude bereitet hat, fühlte ich mich so richtig befreit.
Ich kann mich an keinen Urlaub erinnern, der mir nicht zu kurz vorkam und den ich nicht gerne verlängert hätte. Umso mehr erstaunt es mich, dass die überwiegende Mehrzahl der Pensionisten nur 2 bis 3 Wochen am Stück wegfahren. Es soll um Gottes willen jeder nach seiner Facon leben, aber für mich ist das nichts. Für mich und auch für Traudl ist es ein Zeichen von absoluter Freiheit wegzufahren und nicht zu wissen wann man wiederkommt und am Morgen noch nicht zu wissen wo genau man am Abend schläft. Nur die ungefähre Richtung ist vorgegeben. Schon ca. ein Jahr vor unserer Reise stand die ungefähre Richtung fest. Das sich unsere Freunde Gerda und Wolf breit erklärten uns ein Stück unserer Reise zu begleiten und unser Auto zu überstellen ist ein Glücksfall. Schon die Planung einer Reise ist so was wie Urlaub light. Man träumt wie es sein wird. Ich hatte keine Vorstellung von Marokko, schon eher zu Fuß 1300 km in einem Stück zugehen und den gemütlichen Retourweg von Santiago über Portugal nahm ich als Geschenk. Für uns beide war es beim Losfahren unvorstellbar ohne den geringsten Zeitdruck unterwegs zu sein. Hannes Wader lies grüßen: heute ihr, morgen da......
Elixhausen – Meiringen, Km 566
Heute ist unser letzter Tag zu Hause. Einige Sachen sind noch zu erledigen, z.B.: die Omega zu Herrn Laussner schicken, Gerda Nikitsch schreiben, Putzarbeiten und Schlüssel übergeben, denn wir hoffen unser Haus während unserer Abwesenheit zeitweise zu vermieten. Wir hatten einen netten Plausch mit Herrn Hausen von der Reinigungsfirma, die im Falle einer Vermietung die Schlüsselübergabe machen würde. Felix und Julie kommen und essen mit uns bei Mama und Papa. Kliers kommen auch noch schnell zum Servus sagen vorbei. Um kurz vor sieben verlassen wir Elixhausen und machen uns auf den Weg zu unserem ersten Ziel - Marokko. Es beginnt eine entspannte Nachtfahrt zuerst nach München, dann nach Bregenz und auf der Autobahn durch die Schweiz kommen wir auf die Idee meine Cousine Erika in Meiringen zu besuchen und machen einen Umweg von ca. 170 km, wir haben ja Zeit ohne Ende.
Meiringen - Tossa de Mar, Km 966
In Meiringen, das wir um ca. 1:30 erreichen, suchen wir uns einen Platz zum Schlafen. Wir stellen unser Auto hinter einem Coop Supermarkt ab und richten uns unser Bettchen in unserem Caddy Tramper, Nomen est Omen.
Es hat sich gerächt, dass wir unseren Caddy vorher nicht getestet haben. Das Auto kühlte relativ schnell aus, wir hatten es ganz schön kalt und mussten alles was wir vorher auszogen wieder anziehen. Am Morgen bekamen wir Erika nicht ans Telefon und so gingen wir einfach ins Wohnstift wo wir sie dann auch antrafen. Es war Überraschung pur, wir frühstücken bei Erika, plauderten bis 9 Uhr und machten uns dann weiter auf den Weg, Erika fuhr mit ihrer Tochter und den Enkeln mit der Gondel auf den Berg. Eine unspektakuläre Fahrt durch die Schweiz und Frankreich bei trübem Wetter, der Hochnebel hatte die Gegend ziemlich im Griff. Kaum kamen wir in Meeresnähe besserte sich das Wetter und die Landschaft war nach unserem Geschmack. Wir erreichten unser Etappenziel nach fast 1000 km um 20:30. Wir fanden eine nette Pizzeria in der wir sehr gut und günstig aßen. Unter Sternenhimmel machten wir unser Bett zurecht, welch ein Unterschied - heute am Meer, gestern neben einer Schneehalde.
Tossa de Mar - Torre del Mar, Km 1067
Ein wunderbares Gefühl bei Sonnenschein aufzustehen. Um halb acht packten wir nach einer Katzenwäsche, wer es noch nicht probiert hat, man glaubt nicht wie sauber man mit einem Waschlappen und einer Flasche Wasser wird, unsere sieben Sachen und schauten dass wir auf die Piste kamen. Bei strahlendem Sonnenschein stieg die Temperatur auf 15 Grad. Anfangs war die Landschaft wunderbar, aber es dauerte nicht lange, die Häuser und die Gegend wurden eintönig. Streckenweise waren wir nahezu alleine auf der Autobahn, hier sieht man am besten, dass es um Spanien nicht so gut bestellt ist, die Autobahnraststätten sind verwaist. Wir glauben das sich ein Spanier zweimal überlegt ob er das Auto nimmt, geschweige den auf der teuren Autobahn fährt, denn die ist wirklich teuer. Am späten Nachmittag kamen wir in die Nähe von Granada, das Navigationsgerät führte uns durch eine traumhaft schöne Gebirgslandschaft mit romantischen verschlafenen Orten. Das Licht tat das ihrige um den Eindruck zu verstärken, die späte Sonne, die Schatten und der heraufziehende Nebel spielten perfekt zusammen. Schon wieder erreichten wir unser Tagesziel erst nach hereinbrechen der Nacht und wieder ist es eine Fremdenverkehrshochburg die in den Startlöchern steht und auf den Ansturm der sonnenhungrigen Gäste wartet. Nach dem Abendessen in einer Pizzeria schlenderten wir auf der riesigen Strandpromenade und begegneten kaum einem Menschen. Zum Schlafen stellten wir uns direkt ans Meer und hörten das Donnern des aufgewühlten Meeres. Zwei Seiten lesen, dann wir waren schon im Reich der Träume.
Tossa del Mar - Algeciras - Ceuta - Martil. Km 218
Heute kamen wir erst um neun Uhr auf die Piste, da wir lange und gut geschlafen haben. Die Nacht war so warm, dass wir beim Schlafen etwas ausziehen mussten. Auch unsere Katzenwäsche war etwas sorgfältiger als die Tage vorher. Zuerst fuhren wir ins Zentrum von Málaga und erkundigten uns über die Busverbindung nach Caditz, wir kauften auch gleich eine Handywertkarte, da wir die alte Nummer von Gerda nicht mehr aktivieren konnten. Weiter ging's in Richtung Gibraltar, entlang der Costa del Sol mit ihren mondänen Hotels und edlen Golfplätzen, vorbei an jeder Menge zerplatzten Bauherrn Träume und an Urlaubsdomizilen in denen ich keine zwei Tage verbringen möchte. Erstaunlich ist, das sieht man an Marbella, dass Reiche genau so ghettosüchtig sind wie Lieschen Müller. Es setzte kräftiger Regen ein, der bis zum Abend kaum mehr aufhörte. Am Felsen von Gibraltar wären wir fast vorbeigefahren, da er komplett im Nebel lag. Hier entschlossen wir uns gleich nach Marokko überzusetzen und die Besichtigung von Gibraltar auf später zu verschieben. Also machten uns auf den Weg nach Algeciras wo wir beim Warten auf die Fähre nach Ceuta einen Typen aus Villach kennenlernten, der uns stark an den verstorbenen Toni, der uns auf einigen Skitouren begleitete, erinnerte. Es stellte sich heraus das eine Gruppe Wohnmobilfahrer die auch auf der Fähre waren, sich einen Guide der sie im Konvoi durch Marokko führte, nahmen. Der beschloss die Gruppe gleich nach der Ankunft in Ceuta über die Grenze zu bringen. Wir schlossen uns ihnen an und kamen mit den nötigen
Im Konvoi fuhren wir hinter den großen Wohnmobilen bis zum Campingplatz, es sah aus wie Oberst Hati mit Benjamin Blümchen am Schluss der Herde. Um 23:30 kamen wir am Campingplatz an, wir tranken vor dem schlafen noch einen Schluck Rotwein mit einem schrägen Typen aus Düsseldorf, ein ehemaligen Metzger der am Beifahrersitz eine Schaufensterpuppe in einer Volkpolizistenuniform hatte.
Martil-Meknes-Fes Km 355
Der Morgen beginnt mit der Betrachtung der sanitären Anlagen. So etwas vergammeltes habe ich noch nicht gesehen, wie der ganze Campingplatz, einfach fertig. Nach einer Dusche und einem Plausch mit dem Nachbarn fuhren wir los. Erst Geld wechseln und dann weiter Richtung Chefchaouen angeblich die schönste Stadt im Rif. Leider haben wir mit dem Wetter Pech, denn seit der Costa del Sol regnet es nahezu ohne Unterbrechung. Die Lichtverhältnisse laden auch nicht zum Fotografieren ein. Nach dem günstigen tanken, eine Tankfüllung kostet umgerechnet 40,00 Euro, essen wir eine Kleinigkeit zu mittag. Nachdem wir eine römischen Ausgrabung besichtigen, kommen wir in die Stadt Meknes. In der Medina wanzt sich prompt ein selbsternannter Führer an uns heran und will nach einer halben Stunde 10,00 Euro. Wir geben zwei und gehen auf eigene Faust weiter. Es ist schon Abend als wir Fes erreichen. In einem Supermarkt kauften wir Kaffee und noch einige Kleinigkeiten. Zwei junge Männer wollten uns unbedingt zum Campingplatz, den wir uns sowieso schon im Führer ausgesucht hatten, bringen, wir können sie nicht abschütteln und so fuhren sie quer durch ganz Fes bis an die andere Seite der Stadt, dort angekommen wollten sie uns für den nächsten Tag eine Stadtführung verkaufen und waren total enttäuscht als wir nein sagten. Da wir ohne die Jungs durch die ganze Stadt viel länger gebraucht hätten gaben wir den Beiden 5 Euro, die sie mit Missmut annahmen. Ich vergas zu erwähnen, die Fahrt fand bei strömenden Regen statt, überhaupt hätte ich mir nie gedacht dass ich Holland im Vergleich zu Marokko als ein trockenes Land bezeichnen würde. Den Abend ließen wir gemütlich im Auto ausklingen, es ist im Auto so richtig heimelig wenn der Regen aufs Dach prasselt.
Fes - Ifrane Km 210
Nach fünf Tagen endlich wieder heiß duschen, was für ein Gefühl! Wir bummeln etwas vor uns hin und verlassen dann den Campingplatz. Es dauert einige Zeit bis wir die Medina von Fes fanden und hier ging es schon wieder los, der Bursche der uns auf den Parkplatz winkte, wollte uns eine Führung verkaufen. Es dauerte eine geraume Zeit bis wir ihn los wurden. Die Medina übt eine eigenartige Faszination aus. Weil die Gassen so eng sind, werden die Waren mit Esel und Mulies angeliefert. Die Farbenpracht und die Vielfalt ist überwältigend, nur mit den Gerüchen kann man manchmal seine Probleme haben. Wir Unterlagen nicht dem Kaufrausch und spazierten durch die abgelegensten Seitengassen. Sehr stark hat uns das Färberviertel beeindruckt, wie die noch das Leder färben ist irre. Die Fahrt nach Ifrane durch das Tal der Felsen ist ein eigenes Kapitel. Wir fuhren durch so unwirkliche Gegenden, mit so hässlichen und verfallenen Häusern, dass wir teilweise nicht wussten, wo wohnen die Menschen und wo hausen die Tiere. Wo man auch fährt, so wild kann die Gegend gar nicht sein, dass nicht irgendwo zwei Männer gehen oder hinter einem Busch hervor kommen. Ich habe für mich beschlossen, Marokko das „zwei Männerland“ zu nennen. Als wir in Ifrane ankommen ist es natürlich schon wieder einmal dunkel. Trotz Dunkelheit bemerken wir, dass wir uns in einer Stadt befinden, die optisch genauso gut in der Schweiz sein könnte, keine Spur von arabischem Baustil, Hotelnamen wie Micheline und Charmonix sind keine Seltenheit. Der Campingplatz hatte geschlossen und den im Führer angegebenen Parkplatz fanden wir nicht, also fuhren wir den nächsten Hotelparkplatz an und ein freundlicher mit Schlagstock bewaffneter Wächter wies uns auf einen Parkplatz ein auf dem wir übernachten konnten. Ein Glas Wein und ein Stück Käse mit Brot waren unser begleitendes Abendessen während wir unser Tagebuch schrieben.
Ifrane - Meski Km 255
Der Tag begann vielversprechend mit Morgensonne, nach 20 km Fahrt frühstückten wir in einem netten Café neben der Straße. Weiter ging es über Col du Zad auf 2100 m. Die Gegend wurde immer unwirklicher, obwohl wir schon so hoch waren sahen wir von weitem die schneebedeckte Ostflanke des hohen Atlas. Gott sei Dank hält das Wetter und wird immer schöner. In einem typisch marokkanischen Dorf tranken wir zu Mittag Kaffee. Mitten in einer Steinwüste, jetzt schon bei fast 24 Grad, essen wir den restlichen Schinken und zogen unser Sandalen an. In Meski angekommen fahren wir auf einen Campingplatz der in einer wildromantischen Oase liegt. Wir kommen mit Mohamed einem ausgesprochen netten Burschen der ein Geschäft am Campingplatz hat ins Gespräch, er macht auch Trekking Touren mit Eseln in die Wüste. Als Nachbarn hatten wir ein deutsches Lehrerehepaar die ein Schlachtschiff von Wohnmobil hatten. Punkt sieben gingen im Wohnmobil die Rollos runter und die Fernsehantenne wurde ausgefahren. Soviel zur kommunikativen Intelligenz der Wohnmobilfahrer. Wir tranken mit Mohamed noch ein Glas Wein und verzogen uns auch ins Bett.
Meski - Merzouga Km 116
Wir sparten uns am Morgen das Kaffeekochen, weil uns Mohamed in seinem Geschäft auf einen Tee einlud, natürlich versuchte er uns etwas zu verkaufen, gab es aber bald auf und empfahl uns unaufdringlich ein Hotel am Ende unserer heutigen Etappe bei den großen Dünen. Wir gaben ihm vier Hemden zum Handeln mit anderen Berbern, er revanchierte sich und schenkte Traudl eine Kette „Kreuz des Südens“. Bald schon sahen wir in weiter Ferne die rotbraunen Dünen in denen sich der Tourismus prächtig entwickelte. Am frühen Nachmittag kamen wir in dem Hotel an. Der Besitzer empfing ins freundlich und wir relaxten am Pool, dessen Wasser sehr kalt war, so verbrachten wir die Zeit bis zum Aufbruch in die Wüste, denn wir hatten eine Kamel Tour mit Übernachtung in der Wüste für 70,00 Euro gebucht. Nachdem wir die hohe Düne über unserm Zeltlager bestiegen, sahen wir wie die Sonne leider hinter den Wolken und nicht am Horizont unterging. Auch mit dem sagenhaften Sternenhimmel in der Wüste hatten wir Pech, da der Himmel nicht klar war. Nach einem Plausch gab es das Abendessen und schon bald zogen wir uns in unser Zelt zurück, wo wir gut und tief schliefen.
Merzouga – Tamtatouchte km 391
Da auch heute der Himmel leicht bewölkt war, gab es einen Sonnenaufgang zweiter Klasse. Nachdem wir auf den Kamelen zum Hotel zurück ritten, duschten und frühstückten wir, erst jetzt bemerkten wir, dass das Hotel gut besucht war. Nach einem Mailcheck ging es dann los auf unsere heutige Tour. Wir wollten die beiden Schluchten sehen und fuhren die Todra Schlucht bergauf bis auf einen Pass auf 2700 m Höhe. Am letzten Stück zum Pass luden wir ein kanadisches Pärchen mitsamt Fahrrad und Gepäck, die am Ende ihrer Kräfte waren auf. Wir machten einen Umweg von 150 km weil wir die Abfahrt in die Dades Schlucht nicht fanden, aber kein Schaden wo kein Nutzen. Wir fanden ein wunderbar beleuchtet Hotel mit angeschlossenem Campingplatz, auch nicht schlecht, da in der Nähe angeblich Wölfe durch die Gegend zogen. Wir speisten hervorragend im Restaurant, unterhielten uns mit Wolfgang und Franz und bald gingen wir Matratzen horchen.
Tamtattouchte - Quarzazate Km 228
Der Tag begann mit einem herrlichen Frühstück. Die beiden Niederösterreicher, die wir am Vorabend kennen gelernt hatten, Franz und Wolfgang mit ihrem Landy führten uns in Versuchungen die Abfahrt über die Piste ins Dades Tal zu versuchen. Im nach hinein sagten wir wenn Felix das machen würde, würden wir sagen er ist verrückt, zumal der Angestellte im Hotel uns ausdrücklich erklärte, diese Abfahrt sei nur mit einem Geländewagen möglich. Einige Male glaubten wir es geht nicht mehr weiter, aber letztendlich brachten wir unseren Caddy unbeschadet ins Tal. Zuerst mussten wir aber noch einmal auf 2600 Meter hinauffahren. Nach einem Kaffee verabschiedeten wir uns von unseren Begleitern und machten uns auf den Weg nach Quarzazate. Hier spazierten wir noch ein bisschen durch die Innenstadt und kauften noch Käse für das Abendbrot. Am Campingplatz kamen wie noch mit zwei Tirolern aus Langkampfen ins Gespräch, sie hatten ein Wohnmobil in das bei der Reise durch Spanien zweimal eingebrochen wurde. Sie gaben uns einen Tip für die Übernachtung am übernächsten Tag. Relativ früh verzogen wir uns in unser Auto und lasen noch ein bisschen.
Quarzazate - Zagora Km 159
Das die sanitären Anlagen Marokkos Achillesferse sind, erlebten wir an diesem Morgen, bevor wir duschten musste ein Marokkaner einen abenteuerlichen Holzofen anheizen. Da der Gully nicht richtig funktionierte, musste der Heizer auch noch die Dusche vor dem benutzen ausschöpfen. Bei klarem Wetter, kein Wölkchen am Himmel ging es in Richtung Zagora. Das Wetter hatte sich in den letzten Tagen merklich gebessert und die Temperaturen erreichten tagsüber fast 30 Grad. Am Abend hingegen musste man sich warm anziehen. Am Weg nach Zagora spendierten wie unserm "no work frog" eine Wäsche. Durch eine unwirklich schöne Landschaft mit Unmengen von Palmen und im Hintergrund die schneebedeckten Gipfel des hohen Atlas erreichenden wir relativ früh am Nachmittag Zagora uns siehe da, wer ist am Campingplatz, Wolfgang und Franz. Wolfgang ist noch immer von seiner Grippe geschwächt und legt sich nieder. Wir gehen mit Franz in die City. An allen Ecken und Enden werden wir angekeilt, irgendwann kaufte ich mir dann einen Hosenanzug im Berberlook und Franz kaufte sich neue Schlappen, nach einem Tee zog uns der Hunger nach Hause. Nach unserm fürstlichen Abendmahl, Brot und eine Scheibe Käse, vernichteten wir eine halbe Flasche Scharlachberg mit Cola. Franz lief mit seinem Wortwitz zu Höchstleistung auf. Am Campingplatz war totenstille, denn ab Einbruch der Dunkelheit sieht man nur noch schattenhaft ein paar Leute zur Toilette huschen, alle anderen sitzen in ihren großen Wohnmobilen und schauen Heimatfernsehen und verdauen.
Zagora - M'Hamid Km 103
Meinen Alkoholkonsum musste ich mit mörderischem Sodbrennen büßen. Bald nach dem Frühstück vertschüßten wir uns in Richtung M'Hamid. Sehr früh, es war ungefähr 2 Uhr am Nachmittag kamen wir in der Kasbah Aladin, die uns von Anni und Erwin den beiden Tiroler empfohlen wurde, an. Wie Erwin beschrieben hatte war unser Ziel schwer zu finden, aber das Suchen war es wert. Wir wurden freundlichst empfangen, zwei junge Männer kümmerten sich um uns. Wir lagen und relaxten bis zum Abendessen und lasen in unseren Büchern. Gegen 22 Uhr gingen wir in unser Zimmer, ein aus Lehm gebautes Häuschen das sehr gewöhnungsbedürftig war, durch ein sehr kleines Fenster kam sehr wenig Luft hinein. Wir fühlten uns wie in der Kasbah die uns am Nachmittag von Mohamed gezeigt worden war. Eine Kasbah ist eine aus Lehm gebaute in sich zusammenhängende Stadt, in dieser Stadt wohnen angeblich bis zu 1000 Personen mit ihren Tieren. Erst als wir die Türe offen ließen konnten wir einschlafen.
M'Hamid - Foum Zguid Km 329
Uns wurde ein tolles Frühstück serviert, das wir in der Morgensonne genossen. Zurück in Zagora besuchten wir den Markt, kaufen Tomaten und Zwiebel und rannten Franz und Wolfgang in die Hände. Nach einem Plausch und einem Tee machten wir uns wieder auf den Weg in Richtung Atlantik. Traudl ging es nicht gut, sie hatte etwas falsches erwischt und schlief im Auto. In Foum Zguid nahem wir den nächst besten Campingplatz. Dieser Platz war ziemlich versifft, aber laut unseren Nachbarn, der schönere der Beiden im Ort, hier sieht man es wieder, unter den Blinden ist der einäugige König. Trotz netter Nachbarn aus Augsburg legten wir uns gleich nach Einbruch der Dunkelheit in den Bus und schnarchen bei offener Heckklappe.
Foum Zguid - Tafraoute Km 330
Heute morgen merkte Traudl dass das Schlimmste vorbei war, die Tabletten vom Vortag hatten gewirkt. Ohne Dusche und ohne die Toilette zu besuchen verließen wie diesen versifften Campingplatz, anscheinend muss man auch solche Erfahrungen machen. Über Tata wo wir noch einen Tee tranken und meine weite afghanische Hose reparieren lies, die ich mir beim Kamelreiten zerrissen hatte, machten wir uns über Igherm nach Tafraoute. Es war eine sehr kurvige Straße die schier unendlich über die Berge führte. Gegen vier Uhr erreichten wir das immer noch auf 1000 Meter gelegene Städtchen. Es machte im großen und ganzen einen aufgeräumten Eindruck und am schönsten Platz, einem Dattelhain standen über 50 Wohnmobile. Wir besichtigten die Stadt, tranken Tee, schauten uns Teppiche an und trafen einen Passauer, der am Ort hängengeblieben war. Wir kehrten alsbald auf den sauberen Campingplatz zurück. Zum Abendessen gab es Tomatensalat. Zum Lesen gingen wir ins Auto, da es auf 1000 Meter relativ kühl war.
Tafraoute - Sidi Ifni Km 287
Nach anfänglicher Diskussion wegen der Lüftung war eine Stunde Funkstille. Wir fuhren das Tafraoute Tal Richtung Küste. Einige Künstler haben große Felsen in den Farben blau, grün und rosa gestrichen, dadurch schaut man sich diese Gegend besonders gut an. In Tiznit kauften wir noch Lebensmittel ein. Als wir aus der Stadt fuhren, kamen uns die sechs Wohnmobile mit den wir über die Grenze fuhren entgegen, vorneweg Gerhard aus Villach. Gemütlich bummelten wir über die Straßen hielten fast alle Verkehrsregeln ein, übersahen aber ein Tempo 60 Schild und fuhren prompt ins Radar. Freundlich aber bestimmt wurden unsere Daten aufgenommen und wir zur Zahlung von 500 Dirham verdonnert. Der Polizist entschuldigte sich einige male, aber sie haben strikteste Richtlinien, auch die Quittung war korrektes ausgestellt, eh wurscht. Der Atlantik empfing uns mit einem unwahrscheinlichen Déjà-vu Erlebnis. Alles, aber auch wirklich, alles erinnerte an La Gomera vor 20 Jahren. Die morbiden Häuser, das gleißende Licht, der Geruch nach Meer und Verfall, nur die jugendlichen Aussteiger fehlten, dafür waren französische Pensionisten mit ihren großen Wohnmobilen und dicken Bäuchen in der Mehrzahl. Auf einem Campingplatz mit relativ sauberen Duschen und Toiletten stellten wir uns etwas frech zwischen zwei Wohnmobile, da wir nach der Erfahrung der letzten Tage, windgeschützt übernachten wollten. Die Boccia spielenden Franzosen waren mit unserer Platzwahl nicht ganz einverstanden und so erlebten wir eine Premiere, eine Französin reklamierte auf Englisch unsere Platzwahl, als wir ihr sagten, dass wir nur eine Nacht bleiben wollten, löste sich alles in Wohlgefallen auf. Abends war es relativ kühl, in der Nacht wurde es aber deutlich wärmer und so konnten wir bei offenem Fenster schlafen.
Ifni - Mirlet 42 Km
Trüb, trocken und warm so war das Wetter beim Frühstück. Heute wollen wir nicht weit zu fahren, da das Wetter deutlich schöner und wärmer wird und wir einen Tag am Meer verbringen wollten. Nicht lange und wir fanden die Bucht die Alex uns schon in unserer Karte eingezeichnet hat, sie lag direkt hinter Mirlet. Wir packten unsere Stühle aus und ließen den Herrgott eine guten Mann sein. Nach einem Bad im Atlantik wurde uns doch etwas langweilig und wir erkundeten die Gegend. Beim einem Tee in einer Bar die einem Marokkaner gehörte, der in Undine gelebt hatte, fragten wir nach dem einzigen Campingplatz am Ort. Da wir schon lange Zähne nach Spaghetti hatten und alle Zutaten im Geschäft bekamen, gab es heute Nudel mit Sauce und Tomatensalat. Da der Wind immer noch stark wehte, entschlossen wir den Campingplatz anzufahren und nicht in der Bucht zu übernachten. Der Platz lag so versteckt, dass wir ihn nur über eine Piste erreichten und waren doppelt positiv überrascht. Hinter einer Mauer waren acht Stellplätze, saubere Duschen und alter Baumbestand. Der Platz gehörte einem Franzosen der wie ein hängengebliebener Hippie aussah, Typ Langhans. Der Ruf der Muezzins, die sich von verschiedenen Türmen aus Konkurrenz machten, lies uns erkennen, dass wir uns in einer anderen Kultur befanden. Der heiße Wüstenwind ebbte gegen 10 Uhr ab und wir hatten eine ruhige Nacht.
Mirleft - Massa Km 136
Weit sollte es heute nicht gehen, wir hatten das Gebiet um Massa im Auge, ein Naturschutzgebiet am Meer. Wir frühstückten und machten uns auf den Weg durch eine nicht so tolle Gegend mit neugebauten, aber noch nicht bezogenen Gettos, die Fehler der Costa del Sol ließen grüßen. Gegen Mittag machten wir Rast in einem schönen Hotel wo wir das Linzer Pärchen Marlene und Bernhard trafen. Man muss sich das so vorstellen: wir wähnten uns am „A... der Welt“ und auf einmal hören wir im feinsten österreichisch, „ja wo's macht's denn es da“? Mit den Beiden gingen wir an einen Strand zum Baden. Gegen 5 Uhr abends verabschiedeten wir uns von ihnen, aber nicht ohne vorher unsere Adressen auszutauschen, wir suchten den einzigen Campingplatz in Massa, einem Platz in schöner Lage, mit vielen französischen Wohnmobilen. Unsere Spaghetti verfeinerten wir diesmal mit Thunfisch und schauten dem Treiben am Campingplatz zu. Wie immer kehrte nach Sonnenuntergang totenstille ein, die Rollos der Wohnmobile wurden herunter gelassen und die Fernsehantennen wurden ausgerichtet.
Massa - Agadir. Km 314
Einen Vorteil hatte das übernachten auf dem etwas abgelegenen Campingplatz, man wurde nicht vom Ruf des Muezzin geweckt. Bernhard gab uns den Tipp noch einmal Richtung Mirleft zu fahren und uns die riesigen Steinbögen von Legzira, die bis ins Meer reichen, anzuschauen. Schon beeindruckend wenn man durch diese riesigen Bögen spaziert. In dieser großen Bucht sind ein paar Häuser und einige Restaurants die auch Zimmer vermieteten, es erinnerte uns wieder einmal sehr stark an La Gomera. In der Nähe befand sich eine Paragleiterschule, die Schüler konnten von einem kleinen Berg starten und direkt am Meer landen, so war der Himmel voller bunter Schirme, es war nette anzuschauen. Nach einem „Salad Maroccan“ machten wir uns auf den Weg Richtung Agadir. Nachdem wir uns in der Dunkelheit kräftig verfuhren, kamen wir spät am Campingplatz, einer Lodge mit Pool und Berber Zelten an. Der Stellplatz war gleich gefunden uns so aßen wir im Restaurant Couscous und genossen seit langer Zeit die erste Flasche Rotwein. Ein Renault 4 Club aus Belgien war auch dort und machte ein Mords Spektakel.
Agadir - Imsouane Km 198
Türen schlagen und lautes belgisches Gequatsche war der Ersatz für das Wecken durch den Muezzin. Während wir frühstückten, konnten wir das geschäftige Treiben der Männer vom Renault 4 Clubs genüsslich beobachten. Ein Horde Kinder mit Küberl und Schauferl im Sandkasten sind disziplinierter. Bis ihre Koffer verstaut, ein Reifen gewechselt und die Motorhauben zu waren, verging unendliche viel Zeit und jeder Handgriff wurde lautstark kommentiert. Von sechs Klos waren fünf von diesen ausgewachsenen Männern verdreckt, aber die Autos waren blitzsauber, man bemerke die Priorität, alles was ihnen nicht gehört ging ihnen am A..... vorbei. Agadir war eine einzige Enttäuschung, es mag vielleicht daran liegen, dass Agadir in den 60iger Jahren von einem Erdbeben zerstört wurde und es aus diesem Grund keine Altstadt gibt. Nach gut einer Stunde verließen wir die Stadt und erreichten knapp vor Sonnenuntergang eine Surferbucht mit atemberaubender Aussicht auf den Atlantik. Da wir einfach nicht von den Nudeln lassen können, machten wir uns Spagetti mit Zwiebel und Knoblauch und anschließen unser Bettchen.
Imsouane -Marrakesch Km 292
Aus einem wolkenlosen Himmel strahlte die Sonne und weckte uns. Nach unserem obligatorischen Frühstück machten wir uns auf nach Marrakesch. Wir entschlossen uns über die Dörfer zu fahren und wurden mit einem tollen Ausblick belohnt, immer wieder sahen wir in der Ferne die schneebedeckten Gipfel des hohen Atlas, teilweise hätte man Glauben können, man ist auf einer großen Alm. Nachmittags erreichen wir Marrakesch und entschlossen uns auf dem Parkplatz, keine 300 Meter vom Platz der Gaukler entfernt also direkt im Zentrum der Stadt zu übernachten. Wir tauchten sofort in das Geschehen ein, leider sahen wir keine mobilen Zahnärzte oder Schlangenbeschwörer und so schlenderten wir durch den Souk, sahen die Garküchen in denen Schafsköpfe in großen Mengen gekocht und zum Verspeisen angeboten wurden. Bei einem Schneider und Tuchhändler kaufte ich einen mokkabraunen Umhang mit Kapuze, schon zu Hause hatte ich mir vorgenommen so ein Teil zu kaufen. Als wir wieder den großen Platz erreichen war es schon dunkel und die Garküchen waren voll in Betrieb. Wir tranken auf einer der Terrassen Kaffee und machten tolle Fotos vom nächtlichen Treiben am Platz der Gaukler. Beim Auto zurück, wollte ein Wächter noch ein mal kassieren, da uns der Wächter am Nachmittag keinen Beleg gegeben hatte, dass war aber schnell geklärt und wir schliefen wie in Abrahams Schoß.
Marrakesch - Essaouira Km 207
Über eine langweilige Fernstraße fuhren wir bei immer schlechter werdenden Wetter in Richtung Essaouira. In Essaouira angekommen wurde das Wetter besser, meine Laune aber schlechter, denn hier musste ich für meine Fremdsprachenschwäche Lehrgeld zahlen. An der Ortseinfahrt war ein korrupter, feister Polizist an einer Kontrollstelle, alle Alarmglocken hätten bei mir läuten müssen, denn er war im Gegensatz zu allen anderen Straßenpolizisten allein. Er hielt alle Touristen auf und sagte, dass niemand an der richtigen Stelle angehalten haben, hätte ich ein bisschen französisch oder besser englisch gesprochen, hätte ich mir die 200 Dirham, die ich ihm letztendlich gab sparen können, zumal wir in der Stadt einen Passauer trafen, dem dasselbe widerfuhr und der ihm auf französisch ein Schöneres ansagte. Essaouira selbst ist eine schöne mit Mauern und alten Kanonen befestigte Stadt, in deren Gassen viele kleine Geschäfte und Lokale sind, hier herrscht sehr reges Treiben. Auf dem Weg zum Supermarkt, indem wir unsere Vorräte wieder auffüllten, sahen wir eine Menge kleiner Kutschen, die von den Einheimischen als Taxi genutzt werden, diese Kutschen sind sicher aus alten Beständen von irgendwelchen europäischen Städten. Wieder einmal wurde es bei unserer Campingplatzsuche dunkel und so fanden wir in einem 10 km entfernten Campingplatz Unterkunft und blieben für eine Nacht. Ein kleines Abendessen ist gleich zubereitet und dann geht's ab in die Heia.
Essaouira - Safi Km 155
Der Tag beginnt mit Sonnenschein und Traudl nutzte dies um unsere Wäsche ein bisschen auf Vordermann zu bringen, erst jetzt sahen wir wie groß dieser Campingplatz und wie schön das Haupthaus war. Das Wetter war uns den Tag über nicht sehr Hold, es gab immer wieder Regenschauer, auch die Orte durch die wir fuhren passten sich dem Wetter an, sie waren richtig heruntergekommen, nicht einmal die Hauptstraße war asphaltiert. Am späten Nachmittag erreichten wir Safi, ein Ort mit einer alten Festungsmauer. Der etwas oberhalb der Stadt liegende Campingplatz war akzeptabel. Gegen Abend spazierten wir die zweieinhalb Kilometer in die Stadt. Ein sehr lebhafter Souk der mehr für Einheimische war, durch sehr dunkle Gassen traten wir den Rückweg Richtung Campingplatz an. Wieder einmal versorgten wir uns selbst und machten uns noch einen Thunfisch Salat und tranken eine Flasche Wein dazu. Da es sehr windig wurde, verzogen wir uns bald. In der Nacht begann es wieder zu regnen.
Safi - Casablanca Km 348
Glück, den kaum waren wir mit dem Frühstück fertig begann es wieder zu regnen, mit Schirmen gingen wir zum Duschen. Schön langsam ging uns das Wetter auf die Nerven. In Richtung Casablanca besserte sich das Wetter. Nach ewigem such fanden wir endlich den Campingplatz, doch der war geschlossen, da es schon wieder dunkel wurde verschoben wir die Herbergssuche, unter dem Motto stehen bleiben können wir überall. So was kann ich auch nur mit Traudl machen. Im Zentrum von Casablanca zog es uns in Richtung Souk, doch irgendwann stellten wir fest, dass ein Souk gleich ausschaut wie der Andere, also zogen wir los um das legendäre „Ricks Café“ zu suchen, denn irgendwann will auch ich mal zu Traudl sagen: „Schau mir in die Augen Kleines“. In Ricks Café, ein Erlebnis für sich, tranken wir Irish coffee an der Bar und genossen bei, einem Plausch mit einem Pärchen aus Kassel die zum Golfspielen in Marokko waren, die unvergleichbar Atmosphäre von Ricks Café. Anschließend suchen wir nach einem Campingplatz, fanden aber keinen, so fuhren wir einfach zum Meer und blieben vor einem Feriendorf stehen. Da dieser Siedlung die fast unbewohnt war, suchten wir uns ein Haus in dem Licht brannte und blieben in dessen Nähe stehen. Wir hörten zwar nicht den Muezzin, aber dafür jaulten die ganze Nacht Hunde. Wir konnten nicht mal zum Pinkeln aussteigen, da diese Hundsviecher um unser Auto schlichen. Ansonsten fühlten wir uns eigentlich sicher.
Casablanca - Rabat Km 107
Als es hell wurde, verzogen wir uns und genossen die ersten Sonnenstrahlen die, durch die Wolken brachen. In einem Carrefour kaufen wir uns unser Frühstück und genossen Nahe Rabat, am Meer unser verspätetes Frühstück. Die Brandung war so gewaltig, dass wir stehen blieben und uns das Naturschauspiel bei einem Spaziergang aus der Nähe betrachteten. Am Nachmittag spazierten wir durch Rabat, eine durch und durch langweilige Stadt. Das interessanteste war eine Demonstration bei der Marokkaner Demokratie übten, wir stiegen nicht dahinter für oder gegen was demonstriert wurde. Unserem Gefühl nach ging es einigen Demonstranten genau so. Die Jugendlichen die bei dieser Demo dabei waren, widersetzten sich der „tut man nicht“ Vorschrift tranken ein Bier und sahen alles eher locker. Bei der Suche, nach dem im Buch angegebenen Campingplatz, sahen wir Hunderte von parkenden Autos die sich den Sonnenuntergang bei einer gewaltigen Meeresbrandung ansahen. Da wir wieder einmal ohne Campingplatz waren, übernachteten wir auf dem Parkplatz eines SPA Hotel, kochten unser Abendessen und lasen noch ein bisschen.
Rabat - Asilah Km 263
Das Frühstück vor dem Hotel schmeckte mit Sicherheit besser als das Frühstück im Hotel. Beim Schlendern durch die Stadt Sale entdeckten wir in einem Möbelstoffladen einen tollen Stoff, den wir Felix für sein Rückwand mitnahmen. Der Tag verging wie im Flug und schon wieder einmal suchten wir einen Campingplatz zum übernachten. Die Campingplätze die in den beiden Marokko Führern angebenden sind, gibt es zum Großteil nicht mehr und so mussten wir wieder einmal improvisieren. Wir fuhren in den nächst größeren Ort Asilah und stellten uns zu den anderen Wohnmobilen an den Strand, also wieder ein Abend ohne Dusche. Alles in allem bis dato ein hautschonender Urlaub. Da im Ort nur stark touristisch angehauchte Restaurants waren, kauften wir noch Brot und Tomaten, machten uns unter den mitleidig schauenden Augen unserer Nachbarn, die aus ihren großen Wohnmobilen auf uns herabschauten unser Abendessen, Ein bisschen lesen und dazu Rotwein, dann verschwanden wir in unser Auto.
Asilah - Ceuta Km 142
Kräftiger Wind pfiff ums Auto und so gab es nur eine Katzenwäsche und ein kleines Frühstück. Bis Tanger gab die Landschaft nicht wirklich was her, aber bei Sonnenschein ist alles halb so schlimm. Geht man ein bisschen abseits der Touristenwege, auf denen sich Amis mit Stickern ihrer Gruppen tummeln, kann man auch den Reiz der Stadt spüren. Es gibt nette Gässchen und tolle Aussichtspunkte zum Hafen. Diesmal schossen die Parkplatzwächter den Vogel ab, in anderen Städten verlangen sie ein paar Dirham, aber hier wuschen sie mir unaufgefordert das Auto und wollten fünf Euro haben. Nachdem ich schimpfend vierzig Dirham für waschen und parken bezahlte ging es ab Richtung Ceuta. Bei strahlendem Sonnenschein, mit herrlichen Ausblicken auf das spanische Festland pendelten wir der Küstenstraße entlang und reisten ohne Probleme in die spanische Enklave Ceuta ein, An der Straße Richtung Ceuta stehen sehr viele Afrikaner die winken und nach Spanien mitgenommen werden wollen. Traudl gönnte den "hilfsbereiten Männern" auf der Grenze wieder einmal nichts und besorgte die Ausreisepapiere selbst. Mit dem Campingplatz hatten wieder einmal Pech, denn der im Buch angegeben war, gab es auch nicht mehr. Ein sehr hilfsbereiter Spanier der in direkter Nachbarschaft zu dem aufgelassenen Campingplatz ein Cateringunternehmen betrieb, bat uns einen Platz auf seinem Firmengelände an und in unserem Camper Wahn gab es wieder einmal Nudeln mit Soße und Salat. Letztendlich waren wir so müde, dass wir gar nicht mehr nach Ceuta Stadt fuhren, sondern uns gleich in unseren grünen Frosch verzogen.
Ceuta - Málaga Km 162
Da es nachts ganz schön regnete, waren wir froh am Morgen die Sonne zu sehen. Wir fuhren zum Hafen und bekamen auch gleich zu einem guten Preis einen Platz auf der nächsten Fähre, von der wir schon von Weitem den Felsen von Gibraltar sahen. Bei einem Besuch in Gibraltar, das im Grunde nur aus einer Hauptstraße besteht. Der Weg zum Felsen hinauf, den wir über die Rückseite machten und der teilweise sehr mühsam war, wurde durch einen grandiosen Ausblick auf das Mittelmeer belohnt. Beim Abstieg hatten wir schon so Durst und Hunger, dass wir bei Burger King ein Menü verschlangen. Leider war uns dann so schlecht, dass wir einen Schnaps brauchten. Alles in allem ist Gibraltar ein Relikt aus vergangenen Zeiten und ist mit Sicherheit keinen zweiten Besuch wert. Erst bei der Fahrt nach Málaga merkten wir wie anstrengend der Ausflug war. Als wir einen Campingplatz anfuhren, merkten wir, dass es keine marokkanischen Preise mehr gab, der wollte 32,00 Euro, deshalb checkten wir im nächsten Ibis Hotel um 59 Euro ein. Traudl machte Großwaschtag, während ich typisch Mann nach einer langen, ausgiebigen Dusche vor mich hin döste.
Málaga km 20
Tief und traumlos verbrachte ich die Nacht, wir packten unsere Sachen schön langsam zusammen uns verließen gegen Mittag das Hotel. Relativ problemlos bekamen wir in der Nähe des Bahnhofes einen Parkplatz, denn heute geben wir uns noch den Osterwahn in Malaga. Flanieren, konsumieren, flanieren, konsumieren hier ein Gläschen dort ein Happen, so verbrachten wir die Zeit bis wir die ersten schrägen Töne und das monotone Trommeln hörten. Anfangs war es noch relativ leicht an die überdimensionalen Monstranzen und Darstellungen von Christus oder der Mutter Gottes, die von manchmal über hundert Männern oder Kapuzenmännern jeglicher Color getragen oder begleitet wurden. Alle Sinne wurden angesprochen, da auch Weihrauch in die Menge gesprüht wurde. Schaurig, schön und skurril, diese Worte treffen annähernd das Gesehene. Die Stadt füllte sich immer mehr und an den zentralen Punkten gab es kein durchkommen mehr. Was wir in Battipaglia, in der Nähe von Neapel, bei einem Besuch bei meiner Cousine Erika gesehen haben, war nichts zu dem was wir hier sahen. Jede Kirchengemeinde der Stadt trug so ein Ungetüm in Begleitung einer Kapelle und einer großen Abordnung von Kapuzenmännern in Richtung Stadtmitte. Gegen 23 Uhr gaben wir auf und als wir zu unserem Auto gingen strömten noch immer Leute Richtung Stadtmitte, diese Party muss bis in die frühen Morgenstunden gedauert haben, wir jedenfalls fuhren Richtung Flughafen, wo wir in der Nähe des Einstellplatzes unseres Autos, für längere Zeit ein letztes Mal übernachteten.
Málaga - Cádiz
Unsere morgendliche Arbeit war, unser Auto das für uns lange Zeit Wohn- und Schlafzimmer war, aufzuräumen. Dazu fuhren wir auf eine Tankstelle in der Nähe, nachdem wir unser Auto der Einstellfirma übergaben ließen wir uns nach Málaga zum Bahnhof fahren. Im ersten Moment war es ohne Auto ein komisches Gefühl, zumal wir wussten dass wir die nächsten sechs bis sieben Wochen kein Auto von innen sehen werden. Bald darauf kam unser Bus, mit dem wir nach Cádiz fuhren, dort angekommen machten wir den ersten und hoffentlich letzten Übernachtungsfehler unserer Tour.
Da wir zu faul zum Suchen waren, gingen wir in eine Art Jugendherberge. Den Wucherpreis von 48,00 Euro akzeptierten wir für ein 6-Bett Zimmer. In dieser Herberge war es nicht nur laut, es roch auch unangenehm und es war hell im Zimmer. Beim Abendspaziergang durch die Stadt sahen wir, dass es noch weitere Hotels gab, die bestimmt nicht teurer waren. Hier, wie auch in Málaga brach der kommunale Osterwahn aus, überdimensionale Madonnen- und Christusfiguren wurden mit musica morte und bedrohlichem Trommel zum Hauptportal der Kirche getragen, dem schaurigen Treiben wurde durch einen saftigen Regenguss Einhalt geboten. Wir kauften uns eine Pizza und verzogen uns in unsere versiffte Herberge.